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GrainhübelDeidesheimer
KalkofenDeidesheimer
KieselbergDeidesheimer
LangenmorgenDeidesheimer
ParadiesgartenForster
UngeheuerRuppertsberger
Reiterpfad
Deidesheimer Grainhübel
Ferrallit aus Flussablagerung (Tertiär)
Alter der Reben: 34 Jahre
Rebsorte: Riesling
Nord-Süd-Zeilung
Der Grainhübel, gelegen am Ortsrand von Deidesheim in Richtung Forst, gehört zu den besten Weinbergslagen in Deidesheim. Die Exposition der Lage nach Süden führt zu einer optimalen Sonneneinstrahlung und somit fast immer zu einer frühen und hohen Reife der Trauben. Der Grainhübel liegt auf einer Höhe von 117 bis 150 m über NN. Der Boden ist geprägt von lehmigem Sand bis Lehm, stellenweise findet man auch mergeligen Ton vor. Er gehört zu den Typischen
Buntsandsteinverwitterungsböden der Rheingrabenabsenkung. Die alte mittelhoch-deutsche Bezeichnung „grien“, welche für Böden eben dieser Art stand, ist der Ursprung für den Lagennamen. Aufgrund des Bodenbildungsmaterials und seiner Zusammensetzung werden die Trauben reichhaltig mit Mineralstoffen versorgt.
Deidesheimer Kalkofen
Rigosol aus Flussablagerungen (Quartär über Tertiär)
Alter der Reben: 33 Jahre
Rebsorte: Riesling
Nord-Süd-Zeilung
Im 15. Jahrhundert stand in dieser Lage ein Kalkofen. Die heutige Weinbergslage umfasst rund 5 ha. Der Weinberg ist nach Süden leicht geneigt und wird im Norden durch mehrere Sandsteinmauern begrenzt. Er ist in der Lagenklassifikation von 1828 bereits als erste Lage anerkannt. Der Kalkofen liegt in der „warmen Hangzone“, einem schmalen Gürtel entlang der Vorhügelzone der Mittelhaardt. Hohe Durchschnittstemperaturen und wenig Niederschlag zeichnen dieses Terroir aus. Der Boden im Kalkofen ist eine Mischung aus Kalk, Lehm, mergeligem Ton und vereinzelt auch Kalksteingeröll.
Deidesheimer Kieselberg
Rigosol aus Flussablagerungen (Quartär)
Alter der Reben: 32 Jahre
Rebsorte: Riesling
Nord-Süd-Zeilung
Der Kieselberg liegt auf einem Hochplateau oberhalb von Deidesheim auf einer Höhe von 150 bis 160 m über NN. Durch diese bevorzugte Exposition strahlt die Sonne hier den ganzen Tag ein. Der 15,5 ha große Weinberg erhielt 1828 nach bayr. Bodenklassifikation eine Spitzenposition in der Pfalz. Durch die stark wechselnde Bodenstruktur im Kieselberg, findet man den typischen Buntsandsteinverwitterungsboden der Mittelhaardt, aber auch lehmigen Sand und Geröll vor. So leitet sich auch der Name von Kiesel als grobkörnigem, steinigem Sand ab. Der leicht erwärmbare, steinige Boden und die Exposition der Lage führen zu hochreifen Trauben.
Deidesheimer Langenmorgen
Alter der Reben: 35 Jahre
Rebsorte: Riesling
Ost-West-Zeilung
Inmitten der Lage Paradiesgarten, unterhalb der „steinernen Eva“ befindet sich die nur 7 ha große Lage Langenmorgen mit besonders langen Flurstücken. Der „Morgen“ weist auf ein Feldmaß hin, das eine Person mit einem Gespann an einem Morgen pflügen kann. Bereits 1491 wurde die Lage erstmals urkundlich erwähnt. Der Langenmorgen ist ein Südost-Hang, der kleinklimatisch begünstigt ist und somit hohe Mostgewichte hervorbringt. Die Bodenbeschaffenheit ist geprägt von sandigen Lehmen, roten und weißen Buntsandsteinverwitterungsböden und Sandstein-Geröll. Im Langenmorgen findet man sehr starke Lößablagerungen. Somit hat die Rebe zur Entwicklung einen besonders fruchtbaren, wasser- und nährstoffhaltigen Boden. Hoher Kalkanteil im Löß-Lehm bringt diesen Weinen eine markante Art mit eigener Geschmacksnote. Weine aus dieser Lage sind anfangs etwas verhalten, entwickeln dann aber ihren Charakter und ein vielfältiges Geschmacksbild.
Deidesheimer Paradiesgarten
Alter der Reben: 36 Jahre
Rebsorte: Riesling
Ost-West-Zeilung
Der Paradiesgarten erstreckt sich entlang des Haardt-Randes und wird durch das Mühltal im Süden und das Sensetal im Norden eingegrenzt. Der Paradiesgarten liegt auf einer Höhe von 120 bis 170 m über NN. Durch die Lage nahe des Waldes, tritt am späten Nachmittag eine Art „Fön“ in Kraft, der für eine konstant niedrige Feuchtigkeit im Weinberg sorgt und eine hohe Reife der Trauben garantiert. Die Komplexität der Bodenformation der Lage an der Mittelhaardt und im speziellen rund um Deidesheim ist in der Hauptsache auf die Eiszeit und deren Folgen zurückzuführen. Nach dem Ende der Eiszeit begann das Schmelzwasser sich in den Ur-Rhein zu ergießen und formte dabei alluvione Schwemmlandfächer am Ende der Täler, ähnlich eines Deltas. Während Tonnen von Eis zu Wasser wurden und in den Ur-Rhein abflossen, wurde das Gewicht, das auf dem Rheingrabenabbruch lastete, immer geringer und führte zu der Erhebung des Haardt-Gebirges. Dies bescherte dem Paradiesgarten in der Kernlage eine vielfältige Bodenstruktur, die in der Hauptsache durch sandige Lehme, rote und weiße Buntsandstein-Verwitterungsböden und Sandstein-Geröll gekennzeichnet ist.
Forster Ungeheuer
Pseudovergleyte Braunerde aus Flussablagerung (Tertiär)
Alter der Reben: 26 Jahre
Rebsorte: Riesling
Ost-West-Zeilung
Die berühmte Lage Ungeheuer ist mit einer Größe von 29 ha im Herzen der Mittelhaardt, am Fuße des Haardtgebirges gelegen. Nach der bayerischen Bodenklassifikation von 1828 wurde die Lage als Spitzenlage ausgezeichnet. Das Ungeheuer liegt auf einer Höhe von 130 bis 170 m über NN. Die leichte Hangneigung nach Südosten bewirkt eine optimale Erwärmung des vulkanischen Basaltgesteins. Die typische Buntsandsteinverwitterung mit dichteren Ton- und Sandschichten, die hier mit Kalkgeröll versetzt sind, sorgen für einen optimalen Wasserhaushalt und einen guten Aufschluss der Mineralien, die dann von der Rebe aufgenommen werden können. Dies verleiht den Weinen aus dem Ungeheuer ihre große Lagerfähigkeit.
Ruppertsberger Reiterpfad
Parabraunerde aus Löss (Quartär)
Rebsorten: Grauburgunder / 16 Jahre / Ost-West-Zeilung
Spätburgunder / 16 Jahre / Nord-Süd-Zeilung
Riesling / 7 Jahre / Ost-West-Zeilung
Auxerrois / 7 Jahre / Ost-West-Zeilung
Nach Süd-Osten exponiert und zum Waldrand hin ansteigend, herrscht im Reiterpfad ein fast mediterranes Klima, das durch die Wärmespeicherung der Mauern und ihre Sonnenreflexion hervorgerufen wird. Der Reiterpfad, dessen Namen auf die Römer zurückzuführen ist, die einst mit ihren Pferden dort entlang zogen, liegt auf einer Höhe von 160 bis 190 m über NN und weist eine geringe Hangneigung auf. Die Aufwölbung des Erdmantels und das Zerreißen der kontinentalen Kruste während der Kreide-Zeit hatte zur Folge, dass vor Millionen von Jahren ein gewaltiger Einbruch der Landschaft, der Oberrheingraben entstand. Dieser wurde langsam im Wechsel durch Meeres- und Süßwassersedimente aufgefüllt. Die Ablagerungen bestanden in der Hauptsache aus Sanden, Tonen und den Kalkschalen abgestorbener Kleinstlebewesen. Später bedeckten Ablagerungen des Ur-Rheins diese Sedimentschicht. Durch die langsame Hebung des Haardt-Gebirges kam eine Scholle der älteren Ablagerungen wieder zu Tage und erklärt die Kalksteinlagerungen in der Lage Reiterpfad. Durch Erosion und Verwehung sind die Bodenbildungen sehr vielgestaltig, so dass im Reiterpfad neben der hauptsächlichen Parabraunerde aus Löss, des Weiteren hohe Anteile an Sanden, lehmigen Sanden und Buntsandstein zu finden sind.